An einem der heißen Maitage 2022 (dieses Jahr), fiel meiner Ex-Frau auf, dass mein Trinkverhalten enorm gestiegen ist.
Wo ich sonst mit vllt höchstens 1 1/2 Liter pro Tag auskam, reichten plötzlich selbst 4 Liter am Tag nicht mehr aus.
Das Fatale daran war, dass es alles Süßgetränke wie Cola und andere dieser namenhaften Süßlimonaden im Übermaß waren.
Auffällig war, dass ich gar nicht hätte so viel pinkeln können wie ich getrunken hatte. Alle ca. 15 Minuten schrie meine Blase förmlich nach Entleerung.
Wie das Leben so spielt oder aber die Dummheit und das auf die leichte Schulter nehmen, dachte ich lediglich daran, dass es ja sehr warm sei und dem Körper vllt einfach Flüssigkeit fehlte. Ich habe und wollte die Warnungen nicht ernst nehmen, vllt allein aus Angst vor dem was dann folgen mag.
Am 27., 28. und 29. Mai stand der Umzug meiner Tante (Mama-Ersatz) nach Bayern an. Also klar hin, Lkw´s beladen, aufsatteln und ab nach Bayern.
Auf dem Hinweg fiel meinem Onkel, der selbst bereits seit Jahren Diabetiker ist, schon mein vermehrtes Trinkverhalten auf, welches weiterhin nur aus Süßlimonaden bestand. Jedem Rastplatz wurde entgegengefiebert, um dort abzufahren, um die Blase entlasten zu dürfen.
Dienstag stand die Rückreise an, nachdem ich einem Kaffee und eine halbe Flasche Cola getrunken hatte. Auf einem Rastplatz höhe Frankfurt wurde mein Blutzuckerwert dann mit dem Messgerät meines Onkels gemessen. Ergebnis: Herzlichen Glückwunsch - tausche deine Cola mal gleich gegen eine Flasche Wasser aus.
Auf dem darauffolgenden Mittwoch gleich für Donnerstag einen Termin beim Hausarzt gemacht - herzlichen Glückwunsch - Sie sind nun Diabetiker. Der Zucker konnte bereits im Urin nachgewiesen werden.
Ich bekam mein erstes Blutzuckermessgerät, um an dem verlängerten Wochenende meine Werte zu messen und den Umgang mit dem Gerät kennenzulernen.
Donnerstagmittag wurde gleich ein Termin beim Diabetologen gemacht. Doch was bedeutete das nun für mich?
Ich hab mich mit dem Thema im Vorfeld noch nie auseinander gesetzt.
Das Pieksen in den Finger ist jedes mal mit einer Überwindung für mich verbunden. Mit der Angst, dass der Wert erneut zu hoch ist. Begriffe wie Diabetisches Koma bei zu hohem Zucker bedrücken und verängstigen mich umso mehr. Darf ich noch was essen? Und was?
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